1. Herren holen Punkt beim Spitzenreiter und Aufstiegsfavoriten ASV München

7:7 – Schußpfiff…es dauerte eine Weile, bis sich die letzte „Diskussions-Traube“ zwischen ASV- und Wacker-Herren aufgelöst hatte, nachdem es in den letzten zehn Sekunden des Spieles noch einmal besonders hoch her ging. Aber schon kurz nach der Verabschiedung waren sich die meisten Spieler und Zuschauer einig, daß dies ein ganz gerechtes Ergebnis war.

Natürlich, es gab genug „Hätte, wenn“ auf beiden Seiten. Hätte Wacker die letzte Ecke 90 Sekunden vor Schluß getroffen (die stark, aber auch mit ziemlich viel Glück gehalten wurde), hätte der ASV nicht 2:43 Minuten vor Ende gelb gesehen, hätte Wacker nicht 2:16 Minuten vor Ende ebenfalls gelb gesehen und hätten die Schiedsrichter das Tor für den ASV 28 Sekunden vor Schluß nicht wegen Regelverstoß abgepfiffen… ja dann, wäre eine der beiden Mannschaft als glücklicher, aber nicht unbedingt verdienter Sieger vom Platz gegangen.

Ein Wort vorneweg zu den Schiedsrichtern – dem ESV München gebührt an dieser Stelle einmal Lob! Daß sie eben zu diesem Spiel nicht „irgendjemanden“ geschickt haben, sondern erneut zwei auch höherklassig pfeifende Schiris. Natürlich gab es hüben und drüben gelegentlich Diskussionsbedarf, aber letztendlich haben die Beiden dafür gesorgt, daß ein teilweise hartes und ruppiges Spiel zwar oft an der Grenze, aber selten darüber war – eben ein echtes Derby um die Tabellenspitze! Zu wünschen wäre, daß so eine Schiri-Einteilung von allen Mannschaften (denn letztendlich pfeift sich die Liga ja im Prinzip gegenseitig selber) gemacht werden würde!

Aber zurück zum Spiel – der ASV trat auf wie erwartet: viele alte Spieler (zwei bereits jenseits der 40!!!), erfahren und wuchtvoll; ganz interessant immer der Taktikwechsel zwischen starkem Druck und „Defensiv-Raute“, jeweils abgestimmt auf die noch vorhandene Laufstärke der Stürmer auf dem Platz. So dauerte es auch nicht lange und es stand 1:4 aus Sicht aus unserer Herren. Das alte Lied – ein dummer Fehler im Aufbau hier, ein Stellungsfehler in der Abwehr dort – und zack lag man zurück.

Aber – und langsam scheint es kein Zufall mehr zu sein, sondern ein tatsächlicher Reife-Prozess unserer Herren: sie fielen nicht auseinander! Wie in den drei Spielen zuvor: kurz geschüttelt und weiter gearbeitet. Das 2:4, das 3:4 und das 4:4 waren die Folge – und so ging es auch in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit wurde dann ziemlich spannend. Das schnelle 5:6 für den ASV fiel gleich in den Anfangsminuten. Störte unsere Herren nicht – die Antwort war die stärkste Phase unserer Mannschaft. Ein (weiteres) nüchternes Eckentor, ein herrliches Tor nach überragendem Solo von Tobi Uebelhoer und der dritte Treffer in diesem Spiel von Caspar Schuchmann – plötzlich führten unsere Herren 7:5!

Hätten wir die Führung für die richtig, richtig große Überraschung halten können? Vielleicht mit etwas mehr Glück! Aber die aufmerksamen Leser wissen aus dem Artikel von letzter Woche noch: der ASV spielt eigentlich in anderen Sphären als wir… im Feld trennen uns zwei Ligen! Und so aktivierten die grünen Hausherren noch ein weiteres Mal ihre individuellen Fähigkeiten und trafen zweimal in kurzer Zeit.

Der Rest des Spiels? Siehe oben. Noch ein paar Spielminuten richtiges Derby-Feeling, bevor es fair zur Verabschiedung ging. Danach gab es in der Wacker-Kabine richtig zufriedene Gesichter – hatte man es doch geschafft, dem Tabellenführer (und das noch auswärts!) einen Punkt abzuringen.

Der Rest der Saison? Nun ja – jetzt haben wir bereits zehn Punkte nach fünf Spielen! So gut standen wir in einer Hallensaison seit sieben (!) Jahren nicht mehr da und bedeutet nach der Hinrunde Tabellenplatz 2 und gleichzeitig ein noch nicht sicheres, aber doch vorhandenes Polster auf die Abstiegsplätze.

Geht mehr? Die Frage verursacht nur ein müdes Lächeln. Der heute leider verletzt zuschauen müssende Timi Lübbers brachte es auf den Punkt: „Wir spielen eine gute Runde, keinen Zweifel! Aber im „Teich der Oberliga schwimmen zwei große Fische“, der ASV und der MSC II. Es ist kein Zufall, daß wir gegen beide in Summe nur einen von sechs möglichen Punkten geholt haben. Die beiden sollen mal schön den Meister miteinander ausspielen und für uns gilt: „Schuster, bleib bei Deinen Leisten“, dann gibt es am Ende auch keine böse Überraschung“.

In diesem Sinne – im Namen der 1. Herren wünschen wir allen unseren Lesern eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch insneue Jahr! Es wäre schön, wenn Sie uns auch in 2014 begleiten! Wo auch immer Sie sind!

Die 1. Herren