1. Herren trotz Auswärtspunkt im Prinzip vor dem Abstieg
Ulm diesen Samstag, 19.15 Uhr. Nach 60 spannenden Minuten tönt in der Ulmer Blauringhalle die Schlussirene – aber noch ist das Spiel nicht vorbei. Beim Stand von 5:5 haben die Wacker-Herren noch eine Schlussecke. Aber es sollte nicht sein – etwas unglücklich geht der Ball nicht ins Tor und es bleibt beim Unentschieden.
Ein Auswärtspunkt nach einem schönen und guten Spiel – aber das ist angesichts der anderen Ergebnisse an diesem Tag zu wenig. Die Herren stehen weiterhin mit jetzt nur zwei Punkten aus sieben Spielen am Tabellenende und eigentlich ist die Sache gelaufen.
Es war nicht unbedingt ein technisch hochklassiges Spiel, aber trotzdem schafften es beide Mannschaften, die zahlreichen Zuschauer in Ulm mit dem Spielverlauf zu unterhalten. Tor links, Tor rechts – so ging es eigentlich die gesamte erste Halbzeit bis zum Pausenstand von 4:3 für Ulm.
In der zweiten Halbzeit ging es munter weiter – es fielen zwar nicht mehr so viele Tore, aber das Spiel blieb die gesamte Zeit spannend. Nach einem 3:5-Rückstand drehten unsere 1. Herren das Spiel zum 5:5-Ausgleich 8 Minuten vor Ende. Trotz verschiedener Chancen traf keine der Mannschaften mehr in der Schlussphase.
Wir wollen an der Stelle nicht kleinlich sein – aber etwas Würze brachten die beiden Schiedsrichter ins Spiel, die jetzt nicht unbedingt „Heimmannschaft-unfreundlich“ waren; mit einem Augenzwinkern kann man hier als Beispiel aufführen, daß Ulm, jedes Mal, wenn sie eine ‚kurze Ecke für‘ verdient hatten, keine bekam; sondern es gab gleich 7-Meter. Drei (!) 7-Meter gegen unsere Herren in einem von beiden Mannschaften absolut fair geführten Spiel, das zu keiner Zeit ruppig war, sind dann doch etwas ungewöhnlich.
„Aber sind wir ehrlich“, sagte Timi Lübbers nach dem Spiel, „daran lag es nicht. Wenn man einmal die ganze Saison betrachtet: wir haben weniger gute Spiele und gute Spiele gemacht; heute war ein gutes! Aber wenn man dann trotzdem in sieben Spielen nur zwei Punkte holt, dann muß man einfach auch einmal sportlich fair anerkennen, daß die anderen Mannschaften diese Saison am Ende einfach besser waren als wir. Nehmen wir Ulm: wir spielen in beiden Spielen gut mit, trotzdem holt Ulm 4 Punkte und wir nur einen Punkt im direkten Vergleich. Über 120 Minuten haben sie es einfach besser gemacht als wir. Akzeptiert. Punkt. So ist das“.
Aber das Spielwochenende brachte neben dem nun sehr, sehr wahrscheinlich gewordenen Abstieg auch noch eine tolle Geschichte mit sich – die an dieser Stelle auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf:
Nachdem der Wacker-Herrenbereich diese Hallensaison auf der Torhüter-Position etwas vom Pech verfolgt ist (von fünf Torhütern war ein einziger unverletzt bzw. spielfähig dieses Wochenende für vier Herren-Mannschaften…), kam dem Betreuerstab auf eine aberwitzige Idee während der Woche. Manuel Gasser, die große Stütze im Wacker-Tor vor und nach der Jahrtausendwende (!), :-), wurde angerufen. Er ist inzwischen zwar auch schon „leicht“ über 30 und hatte jetzt im Prinzip seit sechs (!) Jahren nicht mehr im Tor gestanden, aber er sprang sofort ein: Einmal Training und dann sofort Ulm. Sagen wir es so: Es gibt sicherlich nicht viele Torhüter, die nach sechs Jahren ohne Punktspiel gleich mal zwei von drei 7-Metern und auch sonst ihre Farben so im Spiel halten, wie Manu es am Samstag getan hat. Unabhängig von dieser herausragenden Leistung gilt ihm an dieser Stelle einfach ein GROSSES DANKESCHÖN für das spontne Aushelfen!
Und jetzt? Nächstes Wochenende sind unsere 1. Herren spielfrei und letztendlich können die anderen Mannschaften jetzt ‚ungestört‘ Punkte holen und sich weiter bzw. uneinholbar von unserer Mannschaft abzusetzen.
Das Schlusswort dazu hat Käpt’n Jakob Zierer, der – aktuell leider verletzt – in Ulm nur als weiterer Betreuer teilnehmen konnte: „In 19 von 20 Fällen steigt eine Mannschaft, die in unserer Lage ist, ab. An dieser Tatsache gibt es nichts zu diskutieren. Sollte der Fall eintreten, wird uns das nicht umhauen. Uns war von Anfang an klar, daß es nach dem Doppel-Aufstieg jetzt auch wieder einmal einen Rückschlag geben konnte bei unserem langfristigen Ziel, uns wieder auf über-bayrischem Niveau zu etablieren. Aber bis der Fall eingetreten ist, werden wir mal schauen, was der 20. Fall so macht“.
In diesem Sinne.