Schlägerschwingende Protagonisten mit dünnen Beinen, Weikl-Bällen und Croissant-Flair
Spielbericht der Herren 40 Landesliga 2015
Nachdem der Klassenerhalt gesichert ist und die einzelnen Spielergebnisse ja für jeden auf btv.de nachzulesen sind, befasst sich dieser Spielbericht mit der heroischen Darstellung der schlägerschwingenden Protagonisten, die diese erfolgreiche Saison möglich gemacht haben.
Sicherlich muss man mit unserem Einser anfangen: Stefan Baltz! Der Mann der zuverlässiger ablieferte als DHL und UPS zusammen! Der Mann, der extra seine Beine ein bisschen dünner trainiert hat und die Sicht auf diese dank extra weit hochgezogener Hose für jeden Gegner ermöglichte. Die perfide Taktik: Baltzi tat dies nur, um auf den ersten Blick unspektakulär zu wirken, ja gar schlagbar – nur um seine Gegner dann um so vernichtender zu vernichten. Mit präzisen Bällen, quasi null Fehlern und einem durchdringenden Ben-Affleck-Grinsen demolierte er die Gegner mit einer Gründlichkeit, als wäre er eine Abrissbirne. Nebenbei wurde er auch noch bayrischer Meister der Herren 40. Als sich dies rumgesprochen hatte, schissen sich Baltzis Gegner schon vor dem ersten Ballwechsel in die Hose.
Auch unser Zweier, Matze – die fränkische Kampfsau – Weikl, holte wertvolle Siege in der Saison. Leider fehlte ihm hier und da ein bißchen das Glück, weshalb er zwei mal unglücklich im Championstiebreak verlor. Allerdings war er im Doppel eine Bank und zauberte auch dieses Jahr wieder einige spektakuläre „Weikl-Bälle“ aus der Trainingshose.
Erklärung: Weikl-Bälle sind Bälle, die nur der Weikl produzieren kann: Jedem Weikl-Ball geht eine völlig surrealistische Schwungphase voraus, die sämtliche physikalischen Gesetze außer Kraft setzt. Das wiederum verleiht dem Ball eine extrem skurille Flugbahn, die entweder einer Rakete oder einem besoffenenen Korkenzieher ähneln kann – und in jedem Fall zum Punktgewinn führen.
Unser Dreier: Andi Anzinger. Der Übersetzer, der Eisbrecher. Der Mann, der sogar das schierlinger Platt verstand während alle anderen nur herumstanden und dachten, ein alter Hund wuffelt verschlafen vor sich her. Auch wenn er manchmal seine Nerven nicht im Griff hatte: Die Mannschaft hatte er auf jeden Fall im Griff. Er schaffte es immer, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, gute Laune und Kampfgeist zu verbreiten. Deshalb die Bitte an den besten Mannschaftsführer der Welt: Machs noch einmal!! Du weisst, alle anderen würden versagen!!
Dominik, unserer Vierer: Der Mann, der dieses Jahr sage und schreibe 5 Championstiebreaks verlor, weshalb seine Bilanz leider nicht so doll ist, wie es sein Spiel eigentlich verdient hätte. Der Mann der auf dem Platz alle Emotionen zwischen schwäbischen Wutanfällen, hoffnungsvollem Selbstanfeuern und lakonischer Resignation durchlebt, braucht nächstes Jahr einfach nur ein bißchen Glück, damit er beim Handschake wieder breiter grinsen kann als Stefan Raab.
Caroli, der Fünfer. Dieses Jahr fand er endlich seine Vorhand wieder und wusste sein optimales Körpergewicht auch ordentlich in die Schläge zu packen. Deshalb panierte er zeitweise wieder wie ein Wiener Schnitzelkoch. Sein Vorhaben, nächstes Jahr noch schlanker zu werden, sehen wir ähnlich realistisch, wie ein 4 jähriges Kind, dass seine Eltern mit großen Augen verkündet, es werde jetzt ganz sicher fliegen lernen. Wir wünschen ihm auf jeden Fall viel Glück.
Kommen wir zu unserm Sechser: Steffen, die Amberger Atombombe. Der Mann, der sich auf dieser Position eigentlich nur selbst schlagen kann – und dies auch tat. Steffens gewaltiges Schlagrepertoire stand, zumindest im Einzel, im Gegensatz zu seiner, etwas unoptimalen Fähigkeit, sich regelmäßig mit Selbstkritik zu zerfetzen, was seine Bilanz etwas unschön aussehen ließ. Im Doppel aber war Steffen dafür umso gefestigter und tobte sich – vorzugsweise mit Ali – an den Mondbällen der Gegner aus und sorgte hier für einige wichtige Punkte.
Last but not least: Ali. Der Mann wie ein VW Golf: Klein, kompakt, funktioniert einfach immer und fährt zuverlässig wie eine Eins. Der Mann, der sich den Spitznamen Ali Gator verdient hätte, weil er seine Gegner genauso kaltblütig zur Strecke bringt. Mit seinem unmenschlichen Laufpensum und seiner Konstanz brachte er einige Gegner zu absoluten Verzweiflung und konnte deshalb wichtige Siege einfahren. Überhaupt brachte er durch seinen französischen Akzent ein Hauch Croissant-Flair in eine Mannschaft, in der ansonsten die fränkisch und bayrisch Leberkäsatmosphäre dominierte.
Zu erwähnen sind auch noch die Spieler, die nicht so oft zum Einsatz kamen, weshalb es zu ihnen (noch) keine großen Annekdoten gibt (nächstes Jahr, Jungs!)
Stephan Rippert, der fitteste 50 jährige, den es gibt, wenn ers nicht mit dem Knie hat.
Marc Philipp Gösswein, der einzige Spieler der Mannschaft mit dem Potential, Serve & Volley zu spielen und dabei gut auszusehen.
Und schließlich die legendäre Marathon-Legende Jürgen Witte, der, wenn der Rücken wieder fit ist, Gegner zerlegen wird wie Lego.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir sicherlich die beste Mannschaft der Welt haben und bereit sind, die Landeslisga auch 2016 ordentlich aufzumischen.