06.12.1956: Bronze in Melbourne
06.12.1956: Bronze in Melbourne
06.12.2016 – Die von der Deutschen Sporthilfe initiierte „Hall of Fame des deutschen Sports“ erinnert am 6. Dezember an ein Ereignis aus dem Hockeysport vor genau 60 Jahren. Am 6. Dezember 1956 gewannen die deutschen Herren um Kapitän Hugo Budinger in Melbourne die erste Medaille nach dem 2. Weltkrieg. Nur knapp hatte die Mannschaft im Halbfinale durch ein Eigentor 0:1 gegen die damalige Hockey-Supermacht Indien verloren. Im Spiel um Bronze aber schlug die Auswahl, die damals unter Führung von DHB-Sportwart Dr. Ernst Ludwig Nack noch ohne hauptamtlichen Bundestrainer reiste, Großbritannien mit 3:1. Der Lohn für ein Abenteuer, das – durch die angespannte Lage nach den Ungarn-Aufständen im Nachkriegseuropa – mit heutigen Olympia-Teilnahmen kaum zu vergleichen war, gab es doch nicht einmal eine gesicherte Flugverbindung nach Australien. Erst die private Initiative eines Hockeyspielers vom Club an der Alster bescherte dem DHB-Team damals zumindest einen gemeinsamen Hinflug in einer Chartermaschine. Den Rückflug traten die Olympioniken auf gut Glück und keineswegs als Mannschaft gemeinsam an. Der „Hockey-Professor“ Hugo Budinger, der im nächsten Juni 90 Jahre alt wird, ist übrigens bis heute der einzige Hockeysportler unter 101 Mitgliedern in der Hall of Fame des deutschen Sports.
Das Bronze-Team von 1956: Günther Brennecke (Goslarer SC 08), Hugo Budinger (Düsseldorfer SC 1899), Werner Delmes (Rot-Weiss Köln), Hugo Dollheiser (Preußen Duisburg), Eberhard Ferstl (Wacker München), Alfred Lücker (ETuF Essen), Franz Nikodem (Marienburger SC), Helmut Nonn (Uhlenhorst Mülheim), Wolfgang Nonn (Uhlenhorst Mülheim), Hans Plaß (Harvestehuder THC), Heinz „Mucki“ Radzikowski (SC Brandenburg), Harry Reuff (SC Brandenburg), Werner Rosenbaum (Wacker München), Heinz „Zam“ Schmidt (Uhlenhorst Mülheim), Günther Ullerich (Rot-Weiss Köln)
Verfasser: Christoph Plass
Quelle: http://hockey.nw-tech.eu/news/lvmn65.html