Tennis: 1. Damen Saisonbericht
Neun Spielerinnen, sieben Spiele, ein gemeinsames Ziel: Klassenerhalt. Wir Damen 1 hatten das Luxusproblem mit neun hochmotivierten Spielerinnen in die Saison starten zu dürfen.
Was uns die Saison alles bringen wird, konnten wir nicht vorahnen. Sieben Gegner, alle ähnlich stark auf dem Papier. Jedes Spiel ein Endspiel im Hinblick auf unser Ziel. Und wir, jedes Mal mit anderen 6 Spielerinnen.
Gleich zu Beginn kam es für mich persönlich zum vermutlich wichtigsten Spiel der Saison. Ich kam gegen meine langjährige Trainingspartnerin, die ebenfalls mit viel Freude im neuen Verein ihr Team vom TC GW Gräfelfing an der Spitze verstärkt. Doch bevor es für mich auf den Platz ging boten sich spannende Spiele. Unsere wohl übermäßig starke Nummer 6, Nina, hatte weniger mit dem Gegner, sondern mehr mit den Pollen zu kämpfen und sicherte uns souverän den ersten Punkt. Bei Carlas Einstieg in unser Team zeigte sie starkes Tennis. Doch leider hatte am Ende ihre Gegnerin etwas die Nase vorn. Auf dem Nachbarplatz spielte ihre Schwester Franzi ihr wohl bestes Tennis und verlangte ihrer starken Gegnerin, LK2, alles ab. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat, verdient hätte sie es zu 100%. Unser Küken Nati kostete an dem Tag die volle Distanz aus, sicherte uns aber dann doch unseren zweiten Punkt. Unsere Ballwand Sanya macht sich nicht viel um die LKs anderer Spieler und sorgte mit Spitzentennis gleich mal für einen persönlichen Erfolg. Nun stand nur noch eine von uns bei der Hitze auf dem Platz. Nämlich ich. Ich gebe ehrlich zu ich war super aufgeregt. Mit einem Sieg würde uns nur noch ein Doppel fehlen. Ziemlich fehlerfrei, was bei mir nicht immer der Fall ist, und dem Vorteil genau zu wissen, wie ich zu spielen habe, sicherte ich uns in knappen zwei Sätzen den 4. Punkt. Alles sprach dafür, dass wir gleich zu Beginn einen Sieg einfahren konnten. Im Doppel 1 konnten Franzi und ich leider nicht an unsere Einzelleistungen angreifen und verloren ziemlich schnell. Stand unser Sieg doch noch in Gefahr? Nein, zum Glück nicht. Nina und Nati sicherten uns unseren 5. und somit entscheidenen Punkt. Trotz lautstarker Anfeuerungen des gesamten Teams zogen Sanya und Carla im Matchtiebreak (MTB) leider den Kürzeren.
Mit Rückenwind aus dem ersten Spiel ging es bei unserer nächsten Begegnung gegen SV Söcking auf die Heimanlage. Unsere Nummer 4, Carla, wusste es diesmal besser und hatte trotz anfänglicher Nervosität am Ende doch deutlich mit super Tennis ihren Sieg eingefahren. Völlig überraschend gut waren leider die Gegnerinnen von Franzi und Kerstin. Franzis Gegnerin war spielerisch klar besser als deren Nummer 1. Und auch Kerstins Gegnerin wusste mit hässlichen Tennis die Punkte für sich zu entscheiden. Zwischenstand 1:2. Nina fegte ihre Gegnerin mit viel Geduld und Erfahrung weg, Sanya machte wie üblich keine Fehler und erläuft jeden Ball und ich habe ganz klar von den Fehlern meiner Gegnerin profitiert. Erneut hieß es 4:2. doch diesmal wollten wir alle 3 Doppel nach Hause bringen. Die Mentrupsisters machten es uns allen vor und sorgten mit ihrem Sieg für den Gesamtsieg. Nina und ich machten es Ihnen nach. Erneut musste das letzte Doppel des Tages in den MTB. Vroni spielte für Kerstin zusammen mit Sanya. Doch leider reichte es wieder nicht, den Tiebreak für uns zu entscheiden. Endstand 6:3.
Echt super. Zwei Spiele, zwei Siege. War vielleicht doch mehr drin als nur der Klassenerhalt?
Leider konnten wir nach der Pfingstpause nicht mehr in Bestbesetzung antreten. Aber vielleicht hatten die Gegner ja auch personell Schwierigkeiten.
Nach vierwöchiger Pause waren wir zu Gast beim TC RW Eschenried. Tabellenzweiter, ebenfalls zwei Siege. Dessen Ambitionen: Aufstieg. Die Hitze war an dem Tag unerträglich. Hier spielte nicht nur das spielerische Können eine Rolle. Franzi und Nati kamen beide nicht richtig ins Spiel und mussten sich geschlagen geben. Jule war voll „on Fire“ bei ihrem ersten Saisonspiel, kämpfte wie immer um jeden Ball, selbst wenn er noch so verloren schien. Trotz phasenweise sehr gutem Tennis fehlte am Ende die Konstanz. 0:3. Es bahnte sich unsere erste Niederlage an. In den Einzeln reichte es leider nur für unseren Routinier Nina. Carla musste sich einer starken LK 5 geschlagen geben und mir ging buchstäblich im MTB die Kraft aus. Unsere erste Niederlage war besiegelt. Nichts desto trotz wollten wir um jeden Punkt kämpfen. Wer weiß für was es am Ende der Saison gut ist. Unsere Mentrupsisters konnten ihren Sieg leider nicht wiederholen und auch Nati und Jule mussten sich den insgesamt besseren Gegnerinnen geschlagen geben. Nina und ich reizten das Wetter bis zum Schluss aus und verwandelten dann endlich den 5. Matchball zum 15:13 Endstand im dritten Satz. Am Ende hieß es insgesamt 2:7. Schade.
Eine Woche später sollte es uns keinesfalls leichter gemacht werden. Es ging ins wunderschöne Murnau zum Tabellenführer. Es stand uns eine sehr erfahrene Mannschaft gegenüber was sich nicht nur auf dem Platz zeigte. Es hieß Altersdurchschnitt 40 gegen 23 Jahre. Vielleicht konnten wir jungen Wilden sie etwas ärgern.
Am letzten Spieltag ihrer Saison, da wir sie danach schweren Herzens für ihre medizinische Karriere entlassen, zeigte Franzi noch einmal, warum sie für unser Team unersetzbar ist. Doch es war erneut wie verhext. Es sollte diese Saison nicht sein. Erneut war der MTB unüberwindbar. Doch das macht überhaupt nichts. Denn mit freiem Kopf und dem Physikum in der Tasche schlägt sie nächstes Jahr wieder ein und zeigt den Gegnern was in ihr steckt. Wiederum selbstverständlich war der Sieg von Nina. Egal was kommt, sie ist ein sicherer Punkt. Nina, was wären wir nur ohne dich?! Vronis Gegnerin war schon fast aus eigenen Reihen. Sie spielte gegen keine Geringere als Rollos Mum. Sie gab Vroni keine Gnade und spielte es wie ein alter Hase runter. Leider konnten wir auch in der zweiten Spielrunden nichts mehr rausreißen. Jule war spielerisch ihrer Gegnerin teilweise überlegen, doch am Ende reichte es nicht. Carla war ebenfalls gleich auf, doch am Ende hatte ihre Gegnerin die Nase vorn. Und auch ich konnte es nicht besser machen. Die ehemalige Seniorenweltmeisterin demonstrierte mir, wie man einen Slice zu spielen hat und sicherte somit unseren Gegnern ihren Sieg. Auch in den Doppeln war für uns gegen die Erfahrenen nichts zu holen.
Bilanz nach 4 Spielen: 2 Siege, 2 Niederlagen, Verabschiedung von Franzi in die wohlverdiente Lernphase 😀 und für den Rest galt es nochmal mit viel Motivation noch mindestens 3 von 3 Siegen einzufahren.
In Eching bahnte sich dann unser emotionalster Spieltag mit den gemischtesten Gefühlen an. Nach einem Krisengespräch mit unserem Küken, sollte es nun nur noch Berg auf gehen.
Unsere Ballwand, diesmal an Position 2, konnte nach 6 Wochen Matchpause nicht an alte Leistungen anknüpfen. Aber daran schuld waren keineswegs die Grundschläge. Irgendwo scheint sie in der Zeit ihren Aufschlag vergessen zu haben. Denn er wollte und wollte einfach nicht kommen. Aber auch solche Tage gibt es.
Beflügelt von der Liebe und tatkräftige Unterstützung aus eigenen Reihen zeigte Vroni an 6 richtig starkes Tennis. Sie sicherte sich nach 2:5 Rückstand noch den ersten Satz und spielte bis zuletzt ihr vermutlich bestes Tennis. Am Ende wollten die Nerven nicht mehr ganz mitspielen und verlor extrem knapp im MTB.
Doch emotional war das noch nichts. Auf dem Nebenplatz spielte Jule. Im ersten Satz unterlegen. Umso souveräner sicherte sie sich den zweiten Durchgang. Große Hoffnung auf unseren ersten Punkt. Doch schaffte es, die sonst so selbstbewusst wirkende Jule, das Match nicht für sich zu entscheiden und verlor nach mehreren Matchbällen für sich doch noch im MTB das Spiel. Kopf hoch Jule, wir wissen, dass du es auch anders kannst. 0:3 Zwischenstand, obwohl bei allen ein Sieg drin gewesen wäre. Was war noch möglich. Kerstin, Nati und ich packten das beste Tennis der Saison aus. Kerstin gewann gegen eine 4 LK stärkere Spielerin. Alles gelang ihr und sie hatte sich den Erfolg mehr als verdient. Ebenso gewann auch Nati nach nahezu fehlerfreiem Tennis absolut verdient in zwei Sätzen gegen eine 3 LK stärkere Spielerin. Und auch ich durfte einen wichtigen Sieg gegen eine Lk 1 Spielerin verbuchen. Somit zeigten wir unseren Gegnern, dass erst mit dem letzten Punkt alles entschieden ist. Nun galt es zwei Doppel zu gewinnen. Der Sieg gegen Eching würde unser Klassenerhalt bedeuten.
Kerstin und mein Doppel war leider schnell vorbei. Die Gegner waren eindeutig besser. 3:4. Auf den Plätzen neben uns sah es alles andere als gut aus. 2:6, 1:0 bei Nati und Vroni und 2:6, 2:5, 15:40 bei Sanya und Jule. Dann die ersten Matchbälle abgewehrt. Auf einmal stand es 6:6 im 2. Satz. Tiebreak. Wieder hinten, erneut Matchbälle abgewehrt. Sanyas Aufschlag hält. Wie schon durch ein kleines Wunder kämpften sich Sanya und Jule in den dritten Satz. Wie schon in Jules Einzel eine 9:5 Führung im MTB. Auf einmal kommen Erinnerungen auf. Die Nerven kommen zum Vorschein. 9:9 Ausgleich. Ein ewiges Hin und Her. Ein Kampf bis zum geht nicht mehr. Sanya und Jule fischten Bälle raus, die schon als verloren galten. Am Ende konnten wir unser Glück kaum fassen als der letzte Punkt zu Gunsten von uns entschieden wurde. 4:4, es war wieder alles möglich. In der Zwischenzeit hatten auch Nati und Vroni sich in den Matchtiebreak gekämpft. Jeder einzelne Punkt war entscheidend. Das Glück war auf unserer Seite, mit einem Netzroller sichteten sie uns den 5. Punkt. Wir alle fielen uns schreiend vor Freude auf dem Platz in die Arme. Das war nichts für die Nerven. Wir haben es geschafft. Die Klasse ist gehalten und wir ein großes Stück enger zusammen gerückt.
So lässt es sich ganz entspannt die letzten zwei Saisonspielen bestreiten.
Beide Male vor heimischem Publikum sicherten wie uns gegen Dachau-Süd II und TC Pfaffenhofen/Ilm II mit 6:3 und 8:1 den Sieg.
Mit ein wenig Herrenhockey, Freibier und Wasserabkühlung dank der Aufstiegsfeier der Hockey- und Tenni-Herren, ließen wir die Saison ausklingen und freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr.
Ich bedanke mich bei meiner unfassbar tollen Mannschaft. Durch euch habe ich den Sport wieder lieben gelernt. Ich bin einfach unglaublich stolz Teil dieser Mannschaft zu sein.
Auf noch so viele gemeinsame Momente!
Es spielten Friederike Schlüter, Franziska Mentrup, Sanya Brkovic, Carla Mentrup, Natascha Tomasevic, Nina Pavlovic, Julika Althoff, Kerstin Hildenbrand und Veronika Brandmeier.
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