Tennis – 4.Spieltag 2. Herren 30
Da Capitano leider verhindert ist und nicht auf Zuruf einzelner Zitate, Bilder oder Sonstigem einen Bericht schreiben will, wurde mir die Ehre erteilt, den Bericht zu schreiben. Besser gesagt, ich hab einfach gesagt, dass ich es mache, da die Alternative, Spielberichtsbogen ausfüllen, gleichbedeutend mit Niederlage am grünen Tisch gewesen wäre. Das wollte ich meinen Teamkollegen dann doch nicht antun. Zunächst nochmals ein riesen Kompliment an den Capitano. Da er nicht da war, hat er uns die Organisation und das sonstige Drumherum überlassen. Ein Beispiel, wie das abläuft, war das Essenbestellen. 4 Leute stehen rum, jeder redet, keiner hört zu, am Ende fragt einer und nu? Die Frage verläuft und gefühlte 60mins später haben wir eine Lösung. Wir bestellen Pizza. Gleiche Prozedur wie zuvor, nochmals gefühlte 60mins später ist die Bestellung verschickt. Ob am Ende tatsächlich 12 Pizzen ankamen, mag ich zu bezweifeln, auch schon deshalb weil irgendein Idiot den Goedde mit der Abholung beauftragt hat. Ranfti erinnert sich in diesem Zug sicher an unser Wintertraining. Denn so läuft es ähnlich ab, ungefähr so, wenn er uns eine Übung erklärt. Coach, wie war das nochmals? Kannst Du das bitte nochmals erklären? Jetzt hören wir auch zu! Auf dem PLatz angekommen, Coach, was müssen wir jetzt machen? Ah ja klar, ups doch falsch gemacht… Daher nochmals, höchstes Lob an Dich lieber Schammes, Du hast den Sauhaufen doch echt gut unter Kontrolle! So aber jetzt zum Bericht, genügend Spannung aufgebaut. Aus sämtlichen medialen Konsum, welchem ich in meinem Leben bisher gefrönt habe, wurde immer eingebleut, nicht spoilern, sonst hört Dir keiner mehr zu geschweigedenn liest weiter. Daher: wir haben tatsächlich 5:4 gewonnen! Knaller! Nachdem wir in dieser Saison schon zweimal 4:5 verloren haben, kommt dies einem kleinen Wunder gleich. Ungefähr so, als ob unser Capitano eine Rückhand durchzieht, oder ein Aufschlagspiel ohne Doppelfehler durchbringt, oder wir eine Trainingsübung aufs erste Mal verstehen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wahnsinn! Es ist noch hinzuyufügen, dass die Kollegen aus Puchheim vor dem Spiel auf unserem angestammten Platz, natürlich dem 1. Platz der Tabelle standen. Auf diesen, so haben wir es einhellig nach dem Spiel beschlossen, wir nun ja doch noch kommen können. Ich würde sagen, wenn wir so weiter trainieren kann da gar nichts schief gehen. Das Heimspiel an sich begann recht langweilig, also eigentlich wie immer. Es war 10:15Uhr, der erklärten Treffpunktzeit und wie immer war nur ein Spieler vor Ort währenddessen der Gegner schon vollzählig und motiviert da war. In der Whatsappgruppe wurde dann doch noch geschrieben „Ist jemand schon da?“. Als das bejaht wurde und klar war, es ist doch aufgefallen, dass man zu spät kommt, wurde ein „Übrigens, ich komme zu spät“ rausgewürgt. Eines hatte sich jedoch erfreulicherweise geändert, und zwar die Spielvorbereitung, denn nur die Hälfte des Teams verstand sich darauf, sich am Samstagabend mit den Kumpels Gin, Tonic und Gurke zu treffen, die andere Hälte hat tatsächlich auch Tennis am Vorabend trainiert. Das kam eigentlich einem vorher angesprochenen Wunder gleich. Nachdem dann um 10:37Uhr der letzte ankam, wurde sich nach kurzem Warmspielen dazu entschlossen, unsere Nummer 1, den Henrik gleich auf den Platz zu schicken, falls der Tennisnachwuchs sich entscheiden sollte, doch etwas früher kommen zu wollen. Somit starteten die Positionen 1, 4 und 6. Als wir dies Steffen eröffneten, merkte man mal wieder, wie sehr sich Steffen in seinem Eiffer von uns unterscheidet. Bemerkung „könnt ihr mir das mal früher sagen, dann wärme ich mich nicht so auf, also ob ich gleich auf den Platz muss“ Ich wusste bis heute nicht, dass man sich auch anders aufwärmen kann. Wieder etwas gelernt. So sind wir dann vor Rekordkulisse, es waren gefühlte 100 Puchheimer auf der Anlage und 6 HC Wacker, also wir…, auf die Plätze. Mein Spiel ist recht schnell erzählt. Ich blieb meinem Motto: „der Ball muss schneller, wenns geht sogar mit Lichtgeschwindigkeit, an den Zaun gespielt werden“ nicht ganz treu. Nur das ein oder andere Mal schaffte ich es einen Elfemeter mit ungeheurer Präzision zu versemmeln. Da dies aber nur 17-35 mal vorkam, konnte ich mein Spiel doch recht souverän in zwei Sätzen gewinnen. Goedde, der an vier gestartet war, gewann auch und zwar indem er seinen Gegenüber ins Nirvana schnippelte. Auf Platz 1 sollte sich Henrik, the machine, im ersten Satz doch als menschlich heraustellen, Schlägerwurf inklusive. Jedoch wurde er zunehmend stärker bei gleichzeitigem Verlust seiner Kondition. Er schaffte es sogar, dass der Gegner sich aufregte in dem er den Zustand der Plätze mokierte: „München ist so eine reiche Stadt und dann solche sch*** Plätze“. Dies führte dazu dass der oder andere inzwischen hinzugekommene HC Wacker Zuschauer fast eine Diskussion über die städtische Fiskalpolitik und die (Nicht)Verbindung zu einem gemeinnützigen EV zu starten. Leider hatte Henrik zwischenzeitlich den zweiten Satz gewonnen und die Spannung eines bevorstehen Matchtiebreaks verbot sich eine solch interessante Diskussion… Leider ist die Spannung für all diejenigen schnell hin, die unsere Matchtiebreak Bilanz kennen. Henrik sollte dieser Statistik nur einen weiteren traurigen Beweis hinzufügen. So gingen wir mit 2:1 in Runde zwei. Steffen, der normalerweise 3 Punkte aus einem Einzel holte, war heute schwach, und holte nur einen Punkt. Leider muss ich hier zugestehen, der Junge hat bei uns nix zu suchen, der ist konditionell ne Granate, mental ganz stark und spielerisch Zitat „drei bis vierzehn Ligen höher“ anzusiedeln. Also das genaue Gegenteil zu uns. Ich glaube er ist auch immer etwas verwundert, wenn der ein oder andere von uns in seinen Fähigkeiten limitiert ist, oder auch wenn wir nach dem ersten Ballwechsel schon schnaufen wie Kesselflicker. Woran an aber dann doch erkennt, dass er zu uns gehört, war an dem Kommentar: „Waaaas, die stehen auf Platz 1? Das ist ja wirklich mal ein Witz“ – Aufstieg wir kommen! So waren nur noch zwei Einzel offen, Marko und Jannis. Hier nochmals ein dickes Dankeschön an Jannis, dass er heute bei uns mitgespielt hat! Er hat sich auf jeden Fall sofort gut eingebracht, jeder Ball wurde mit ca 200kmh gespielt, obwohl er aktuell kaum bis gar nicht im Schlag ist. Sehr sympatisch. Leider fand der Gegner von ihm es nicht so sympatisch und erteilte im eine Lektion. Leider war der aber auch einfach gut. Unser kroatischer Nationalspieler machte es besser und erteilte seinem Gegenüber eine Lektion. Und zwar eine so derbe, dass dieser sich einen Schläger aus der Tasche nahm, um diesen nach bester Manier zu zerhacken. Leider war heute nicht sein Tag und entsprechend schlug sogar das fehl. Nachdem die Kollegen sich aber auch nicht als die Sympathieträger zu erkennen gaben, war dies schon etwas lustig. Somit stand es nach den einzeln 4:2. Nachdem wir die letzten Mal immer mit 2:4 aus den Einzeln gegangen waren, wurde das in unserer Whatsappgruppe schon wie der baldige Aufsteig gefeiert. Der einzige Haken an der Sache, wir mussten die Doppel noch spielen. Dass wir, wegen der möglichen Blamage doch drei Doppel zu verlieren, doch etwas nervös waren, merkte man an der Diskussionen um die Doppelaufstellung. Henrik, der nach dem Einzel meinte, er spiele nie wieder Tennis, wollte eigentlich ausgewechselt werden, um David unserer neuen Nr 6 Platz zu machen. Jedoch fiel ihm, wie auch der gesamten Mannschaft auf, dass wir dadurch ja alle nachrücken müssten und somit unserer initialen Diskussion um die Aufstellung einen Strich durch die Rechnung machten. Entsprechend mussten wir dann doch nochmals alles umwerfen und verwirrten dabei Goedde derart, dass sich eigentlich keiner mehr wundern hätte müssen, wenn wir falsch eingetragen hätten und es am grünen Tisch versaut hätten. So kam es aber zu dem nächsten kleinen Wunder, wir trugen richtig ein und hatten eigentlich auch richtig aufgestellt. David und Henrik im Einzerdoppel, hier nochmals ein Danke an David für seinen Einsatz, spielten ordentlich, aber die Gegner waren einfach zu stark. Goedde und Marko spielten im Dreierdoppel gegen ihre Gegner aus den Einzeln. Insgesamt hatten sie im Einzel 5 Spiele abgegeben, so dass sie nach gewonnenen erstem Satz auch sogleich meinten, wir müssen nicht nur gewinnen, sondern auch noch schön spielen. Dass das im Tennis meist nach hinten losgeht, bewiesen sie mit Bravour und sollten nach verlorenem zweiten Satz in den Matchtiebreak gehen. Wie stark wir hier sind, haben wir ja schon zu genüge bewiesen, daher dachten sich die beiden, warum die Tradition brechen und den Sack zu machen. So kam es am Ende auf das Zweierdoppel von Steffen und mir an. Da ich dachte, es wäre schön im ersten Satz erstmal Urlaub zu machen und an mein Einzel anknüpfen wollte, habe ich entsprechend mehrere Elfmeter mit 200kmh ins Aus geballert. So verloren wir unglücklich den ersten Satz, denn Steffen kann halt auch nicht alles ausgleichen… Im zweiten Satz rauften wir uns dann jedoch zusammen, eigentlich habe ich Steffen einfach gesagt, dass er mehr Punkte machen soll, und siehe da, 6:4 für uns. So kam es auch bei uns zum Matchtiebreak. Dieser sollte es in sich haben. Nach initialem Abtasten, wechselte die Führung des öfteren. So oft wie unsere Teamkollegen einen Herzkasper hatten. Aber auch ein 8:9 und somit Matchball gegen uns, sollte heute einfach nicht genug für einen weiteren auf der Zielgeraden grandios verbockten Anlauf auf einen Sieg sein und es kam, dass wir dann doch noch 11:9 gewinnen konnten. Alles in allem sind wir recht glücklich und wissen, dass wenn wir sogar gegen den Platz 1 in unserer Tabelle gewinnen, steht dem Aufstieg nun eigentlich nichts mehr im Wege!
Daniel