Hockey – Saisonrückblick Mädchen B – doppelt erfolgreich beim Bayerncup der B2 und Bayerischer Meister in der B1!!!

Bereits Anfang Januar 20 ging das neue Trainerduo Flo Corell und Ralf Gemmrig motiviert an die Saisonplanung. Vorbereitungsmaßnahmen wurden in die Wege geleitet, Turniere gemeldet und eine Trainingsperiodisierung vorgenommen. Aber kaum hatte man eine aufeinander abgestimmte Saisonplanung auf dem Papier und alle Co-Trainer an Bord machte uns auch schon der erste Corona-lockdown einen Strich durch die Rechnung. In der Folge hatten die Kinder Konditionstraining über zoom-meetings und die Gelegenheit selbstständig auf Katrins youtupe-Seite sich körperlich weiter zu bilden.

   

Nach dem ersten lockdown waren die Mädchen B mit die Ersten, welche wieder den Trainingsbetrieb im erlaubten Rahmen aufgenommen hatten. Trainiert wurde zunächst in Kleingruppen, bei knapp über 30 Kindern eine Herausforderung was Logistik und Organisation anbelangt. Für jede Gruppe wurden individuelle Trainingspläne bereitgehalten. Diese Zeit war sicher die Basis für den späteren Erfolg. In Ruhe konnte in den auch leistungsspezifisch zusammengestellten Kleingruppen intensiv an der Technik gearbeitet werden. So konnte man Grundtechniken festigen und Spezialtechniken entwickeln! Eine weitere Lockerung erlaubte uns in der Folge mit 10 Kindern zu trainieren, sodass die Mädels die Techniken im Kollektiv anwenden mussten und das Zusammenspiel gefördert wurde. Nachdem zuletzt wieder Kontaktsport und damit Zweikämpfe erlaubt  waren, versuchten wir die Zeit zu nutzen und diesen Bereich intensiv in allen Varianten zu beackern. Somit konnte die Zeit bis zu den Sommerferien optimal trainingstechnisch genutzt werden, alleine eine Sache fehlte – Vergleichsmöglichkeiten, Spiele.

Nachdem in den Sommerferien in Aussicht gestellt wurde, dass im September ein Spielbetrieb begonnen werden soll, freuten sich alle – endlich konnte man das Gelernte anwenden!!

Ein intensives 2-tägiges Trainingslager für B1 und B2 am Ende der Ferien leitete diese letzte Saisonphase ein. Hier sollte sich schon zeigen, dass man auf dem richtigen Wege war. Bei einem Vergleich gegen die B-Jungs zeigten die Mädels bereits, was in ihnen steckt und ärgerten die Jungs über weite Strecken. In Trainingsspielen gegen ESV und ASV konnte man den Platz als Sieger verlassen.

Alles war angerichtet für eine erfolgreiche Saison!

Nachdem in dieser sehr kompakten Saison die B-Spiele in den einzelnen Klassen immer am selben Tag stattfanden, konnten nur 2 Teams gemeldet werden. Neu war auch das Prinzip der Nominierungen – zu Beginn der Saison schon deutlich und klar angesagt ging es bei den Mädchen B spätestens jetzt um das Leistungsprinzip unabhängig vom Alter. Entsprechend wurde dann auch erst ein erweiterter Kader bei den B1 im Timer für die Spiele eingestellt und erst in der Spielwoche reduziert. Diesem Prinzip folgte man auch bei den B2.

Der weitere Weg der B2:

Angetreten in der Verbandsliga 1 ging es vor allem darum, aus der sehr breit aufgestellten Sportgruppe zahlreichen Mädels viel Spielzeit gegen größtenteils ältere Gegner geben zu können um die Entwicklung entsprechend zu fördern. Hier wurden auch diverse Talente aus der Mädchen C Mannschaft integriert. Am Ende der Gruppenphase konnte man mit 4 Siegen aus 5 Spielen und damit 12 Punkten und einem Torverhältnis von 27:1 hinter Pasing einen tollen zweiten Platz in Gruppe B einnehmen. Damit sicherte man sich einen Platz im südbayrischen finalfour Turnier. Das Halbfinalspiel gegen den Gruppenersten der Gruppe A konnten die Mädels dann in einem tollen und nervenaufreibenden Spiel gegen Höhenkirchen im Penaltyschießen für sich entscheiden. Dies war die Fahrkarte zum abschließenden Bayern Cup der Verbandsliga 1, in welchem man sich gegen die besten VL-Teams aus dem Norden Bayern messen durfte. Dieser Cup fand am 01. November in Nürnberg statt. Am Ende konnten die Mädels, welche richtig heiß auf diese Spiele waren, nochmals zeigen, dass sie als zweite Mannschaft richtig toll Hockey spielen können. Mit Platz 2 am Ende war es nicht nur ein tolles Erlebnis, sondern auch ein Riesenerfolg – Gratulation!!!

Gipfelsturm der B1:

   

Die B1 begann gleich mit einer guten Leitung gegen Grünwald im ersten Saisonspiel und konnte dieses mit 8:1 für sich entscheiden. Das zweite Spiel gegen den MSC sollte gleich ein Schlüsselspiel sein. In einem von beiden Seiten sehr intensiv und gut geführten Spiel konnten die Wackermädels verdient mit 1:0 gewinnen. Dies zeigte allen, dass man im Stande war mit den „Großen“ mitzuhalten. Gegen ESV wurde in der Folge mit 4:0 gewonnen und RW München hatte mit 2:4 das Nachsehen. Damit stand man vor den entscheidenden Spielen auf dem ersten Platz in der Südgruppe.  Für die wichtigen Spiele wurden die Gegner und auch das eigene Spiel im Video studiert, sodass man bestmöglichst vorbereitet in das Auswärtsspiel gegen TUS gehen konnte. Das Spiel wurde nicht nur mit 5:1 höchstverdient gewonnen – nein, man war in allen Belangen deutlich überlegen. Und was für die Trainer besonders war – eigentlich alles, was zuvor im Video analysiert wurde konnte umgesetzt werden. Der Gegner wurde seiner Stärken beraubt und die Schwächen wurden gnadenlos aufgedeckt. Nachdem andere Teams zudem patzten, stand man schon vor dem letzten Spieltag als Gruppenerster fest und sicherte sich damit gleichzeitig die Teilnahme an den bayerischen Meisterschaften. Das letzte Spiel gegen den ASV stand dann auch schon unter dem Motto „Vorbereitung zur bay. Meisterschaft“, was bedeutete, dass man diverse Dinge ausprobieren wollte. Nach einem 1:3 Rückstand zur Pause wollten die Mädels es sich am Ende doch nicht nehmen lassen die Vorrunde ohne Niederlage zu beenden so erzielte man am Ende gegen einen noch um den Einzug zur bay. Meisterschaft spielenden ASV verdient ein 3:3.

Das Ergebnis: Platz 1 mit 16 Punkten aus 6 Spielen und 25:7 Toren – ein Wahnsinn!!!

Jetzt hieß es zittern – warum? Coronabedingt stand das Wochenende der bayerischen Meisterschaft der Mädchen B in Nürnberg auf der Kippe. Zu diesem Zeitpunkt war nämlich bereits festgelegt, dass auf alle Fälle ein Tag nach dem Endspiel ein zweiter lockdown-light beginnen würde. Sollten sich die Zahlen weiter so verschlechtern, drohte sogar eine Absage der Veranstaltung.

Das Beste hoffend, versuchten wir uns weiter auf den Weg zum Gipfel zu fokussieren. Ein Eckentraining mit anschließender Videositzung und Vorbesprechung auf das Halbfinale gegen HGN als Nordzweiter am Freitag beschlossen die Vorbereitungen auf das vorläufige Highlight der Mädels in ihrer noch jungen Hockeylaufbahn.

   

Alle trafen sich dann zum großen showdown am Samstagmorgen bei schönem, spätherbstlichem Wetter in Nürnberg beim NHTC. In einer kurzen Besprechung wurden nochmals die wesentlichen Punkte besprochen und versucht, den Mädels die verständlicherweise vorhandene Nervosität zu nehmen. Nachdem zwischenzeitlich im ersten Halbfinalspiel der MSC gegen NHTC als Nord 1 deutlich gewinnen konnte, wusste man, dass es möglich war ins Endspiel einzuziehen. Zu Beginn des Spiels taten sich die Wacker-Mädels erwartungsgemäß schwer und ließen einige gute Chancen aus. Mit zunehmender Spielzeit münzte man die Überlegenheit dann auch in Zählbares um, und am Ende hatte man schon das Endspiel im Blick und verwaltete das Ergebnis. Am Ende stand ein deutliches 4:0,  der vorletzte Schritt war gemacht und alle freuten sich über den Einzug ins Finale!!! Nach dem Motto „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ wurde sich brav ausgelaufen und mit einer kurzen Nachbesprechung schon der Zeitplan rund um den Endspieltag festgelegt.

   

   

Was sollte das, Treffpunkt am Endspieltag Sonntagmorgen um 08.30 Uhr zur Videositzung im HCW? Richtig gehört – Nachdem das erste Halbfinale aufgenommen wurde und am Samstagabend noch von Ralf geschnitten wurde, sollte diese Sitzung die Marschroute auf den Gipfel festlegen! Gesagt, getan waren alle am Sonntagmorgen im Club. Blickte man in die Augen der Spielerinnen, dann wusste man, dass es ein besonderer Tag war – das Endspiel um die bayerische Meisterschaft wartete! Mit dem Gefühl bestens vorbereitet auf den MSC zu sein, machten sich im Anschluss an die morgendliche Videositzung alle erneut auf den Weg in die Frankenmetropole. An diesem Tage regnete es in Nürnberg und als wir ankamen zeigte sich der Platz 1 als nicht bespielbar, sodass man auf den hinteren Kunstrasen ausweichen musste. Alle gingen die Spielvorbereitung sehr fokussiert an.

Für uns ging es darum, den Gegner durch ständiges Pressing immer wieder unter Druck zu setzen und damit zu Fehlpässen zu zwingen – ein Höllenritt auf der Rasierklinge – denn die Frage war ob dies über 4x15min durchzuhalten war? Zu sehen war ein Mädchen B Spiel auf hohem Niveau, in welchem sich beide Mannschaften in nichts nachstanden. Jede Spielerin auf dem Platz wollte gewinnen, gemeinsam wurde gekämpft, um jeden Ball gefightet, der Einsatz und Wille war enorm! Auch taktisch hatte das Spiel einiges zu bieten. Zugegeben, manchmal fehlte etwas die spielerische Linie, aber kann man es den Mädels angesichts dieses für alle so wichtigen Spiels verdenken? Im dritten Viertel fiel dann das das erlösende und spielentscheidende 1:0 für die Wackermädels! Das letzte Viertel war ein regelrechter Krimi. Bis zur letzten Minute konnte das ausgeglichene Spiel wieder kippen – alle Wackerleute sehnten den Schlusspfiff herbei. Auch die mitgereisten Eltern gaben alles und feuerten die Wackermädels lautstark an. Und dann war es soweit – Schluss, Ende – bayerisches Meister!!!!

   

Was für ein Erfolg! In der anschließenden Siegerehrung wurde von Seiten des Veranstalters dann auch nicht nur zu verdienten Meisterschaft gratuliert, sondern auch hervorgehoben, dass es schön ist, das Wacker nach so vielen Jahre der Abstinenz wieder mal ein Titel holt! Und auch die Trainer und Mädels vom MSC gratulierten zum verdienten Titelgewinn. Am Ende wurde der Wimpel überreicht und man konnte wahrhaftig sagen: „Da ist das Ding!!!“

Ralf Gemmrig