Starke wU12 holt 2. Platz beim Taunus Cup
Spielstark, als Mannschaft geschlossen und siegeswillig sind sie aufgetreten am Wochenende des Taunus Cup des MTV Kronberg (12.-13.11), die Mädchen der U12 vom HC Wacker. Zwischenzeitlich war allerdings nicht ganz klar, ob wir an diesem Wochenende nicht doch zu einem Debattier-Club-Wochenende gefahren waren und das Hockeyspielen beim Taunus Cup nur zum Rahmenprogramm gehören sollte.
Ob man im November im bauchfreiem T-Shirt Zugfahren sollte? Dass man grundsätzlich nie ein Mathebuch zum Lernen mitnimmt, aber nur mit dem Mathe-Merkheft auch nicht lernen kann? Muss man draußen eine Jacke anziehen, auch wenn einem vom vorherigen Spiel noch warm ist? Fragen, die hinreichend und auch mehrfach diskutiert wurden. Der Satzanfang „Ja, aber…“ gehörte genauso zum Wochenende wie die immer wiederkehrende Frage. „Müssen wir uns draußen warmlaufen? Können wir das nicht im Flur der Halle machen?“ Unser Trainer war aber auch noch vor dem 6. Spiel nicht müde, diese Frage wieder geduldig mit den Mädchen zu Ende zu diskutieren.
Diskussionsfreudig sind sie also, die Mädels der U12 des HC Wacker. Und überzeugend. (Beim letzten Spiel durften sie sich tatsächlich in der Halle warmlaufen.) Auf Diskussionen mit dem Schiedsrichter haben die Mädchen zum Glück überwiegend verzichtet. Wenn auch Sophie kurzfristig mal von Schammes zurückgepfiffen werden musste. Eine grüne Karte wollten wir dann doch nicht riskieren. Die Schuld, dass am Ende das Finale verloren wurde, musste dann allerdings doch erstmal dem Schiedsrichter zugeschoben werden. Zu groß war die Enttäuschung. So gerne wären sie als Turniersieger vom Platz gegangen. Aber auch das gehört zu einer starken Mannschaft. Nach einer halben Stunde waren die Tränen getrocknet und gut gelaunt die Siegerehrung abgewartet.
Durchsetzungsstark sind sie, das Team der U12. Geschlossen, als Mannschaft traten sie auf. Nicht als Einzelne. Die Wortstarken ergriffen das Wort, auch für die Stillen der Mannschaft. Keiner wurde vergessen. Alle waren Teil der Mannschaft. Dabei wurden aber auch die anderen Vereine nicht vergessen. Wieviel Anteil der Umkleidekabine sollte man für die Mannschaft aus Bonn freihalten? Auch diese Frage wurde leidenschaftlich während der eigentlichen Taktikbesprechung diskutiert.
Verlässlich sind sie. Die Mädchen der U12. Acht Uhr Frühstück war der, am Abend vorher ausgemachte Treffpunkt. Um 7.59 Uhr standen am Samstag früh zehn Spielerinnen geschlossen, fertig in Hockeyklamotten im Frühstücksraum.
Charmant sind sie ganz besonders, die Mädchen vom HC Wacker. Den Turnierkommentator Oskar vom Gastgeberverein MTV Kronberg hatten die Mädchen in kürzester Zeit um den Finger gewickelt. Was zu einer sehr parteiischen Finalübertragung und Kommentierung führen sollte.
Und Hockey spielen können sie natürlich. Mit gemischten Gefühlen war der Trainer angereist. Er war in der Woche vorher nicht zufrieden mit dem Training. Einsatz und Laufbereitschaft waren nur mäßig. Nun stand er also an der Außenlinie des Spielfeldes. Das erste Spiel gegen Düsseldorf HC sollte aber zeigen, dass die Mädels sich etwas vorgenommen hatten für das Turnier. Mit Herzblut und Spielzügen wie aus dem Lehrbuch zeigten die Mädchen den Gegnern und ihrem Trainer schnell, dass hier die U12 ihr bestes Hockey spielen wollte. Damit begann der Siegeszug durch den Samstag. Einsatzbereitschaft, Laufbereitschaft und der Wille zu Gewinnen trugen die Mannschaft durch den 1.Turniertag.
Tapfer sind sie. Julia traf leider gleich im ersten Spiel die Kugel am kleinen Finger. Mit viel Eis spielte sie aber jedes Spiel weiter mit. Das blieb dann neben einer Kugel am Knie von Maja und einem Schläger an Anna`s Ellenbogen zum Glück aber die einzige nennenswerte Verletzung.
Tore schießen können sie auch (zumindest manchmal). Zu Null wurden die ersten vier Spiel gewonnen gegen Düsseldorf HC (3:0), HC Essen (2:0) SC 1880 Frankfurt (3:0), Bremer HC (3:0). Damit ging der Samstag zu Ende. Das Finale war sicher erreicht.
Das 0:0 gegen Bad Homburg am Sonntag früh konnte daran nichts mehr ändern. Der Club zur Vahr war dann aber doch ein zu starker Finalgegner. Die durchsetzungsstarke Spielweise der Gegner, dem die Mädchen von Wacker an diesem Tag zu wenig entgegensetzen konnten, und vielleicht auch die Anspannung und Nervosität vor einem Finalspiel führten zu einem 0:3.
Am Ende des Wochenendes war klar, wir waren doch zum Hockeyspielen nach Kronberg gefahren.
Das Diskutieren gehört also dazu, wenn man eine charmante, willensstarke, verlässliche, tapfere und siegeshungrige Mannschaft bilden will. Diskussionen schaffen Teamgeist. Denn durch Diskussionen kommt man zu gemeinsamen Lösungen. Wir sind ein Team. Auf geht’s Wacker in die neue Saison!
Bericht von Ebba Scharpe