Doublesieger
Nach dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft im Feld konnten sich die Mädels der WU 12 unter der Leitung der Fam. Gemmrig am vergangenen Wochenende auch in der Halle den Titel in Ihrer Altersklasse sichern. Eine großartige Erfolgsgeschichte, und man muß schon sehr lange in der Wacker-Historie zurückblicken um vergleichbare Erfolge aufzufinden.
Aber der Reihe nach!
Nach dem Erfolg im Feld deuteten vor allem 2 Vorzeichen nicht unbedingt auf eine Wiederholung des Erfolges in der Halle hin.
Im Zusammenhang mit der für alle gleichen Problematik um die geringen Hallenzeiten war das Credo des Vereins alle über 40 Kinder gleich zu behandeln. Durch dieses breitensportlich ausgerichtete Konzept gestalteten sich die Trainings bei der Anzahl und leistungsmäßig sehr heterogenen Zusammenstellung an Kindern schwierig. Den leistungsschwächeren Kids und Anfänger hat das sicher geholfen, die Stärksten konnten sich nicht in der Geschwindigkeit weiter entwickeln wie es möglich gewesen wäre. So wurde viel Technik in Gruppen auf kleinem Raum trainiert, taktische Inhalte und raumgreifende Übungen waren schwierig in den Trainingsprozess einzugliedern.
Ein weiterer Punkt betraf den hallenspezifisch technisch und taktischen Entwicklungsstand der Truppe. Gerade der Jahrgang 2012 hatte diesbezüglich entweder wenig in der vergangenen Hallensaison gelernt, oder aber vieles nicht in den Köpfen behalten. Grundsätzlich ist das ein tolle Aufgabe für einen Trainer, da man bei 0 startend natürlich viel bewirken kann, andererseits setzt man natürlich gerne auch aus dem erstgenannten Grund schon auf einem anderen Level an!
Also, was war zu tun? Die Lösung für die erste Saisonphase sollte ein umfassendes Turnierprogramm sein! Nachdem im normalen Trainingsbetrieb kaum Spielmöglichkeiten vorhanden waren konnten hier Zusammenspiel und taktische Inhalte bearbeitet werden. Darauf aufbauend wurde in Vorbereitung für die heiße Phase viel Video geschaut! 2-3 Extratrainings in kleinem Kreis brachten die Mädels der WU12.1 dann auf ein neues Level und die Zuversicht und der Optimismus stiegen!
Die Zwischenrunde der BM wurde folglich von den Mädels dominiert, und in den Augen von Ralf hat man das erste Mal richtiges Hallenhockey gespielt. ASV als härtester Gegner der ZR wurde im ersten Spiel 6:0 von der Platte geschossen und in der Folge konnte man die weiteren Gegner mit angezogener Handbremse, ohne zu viel von sich Preis geben zu müssen, kontrollieren.
Die Zeit bis zur bayerischen Meisterschaft wurde danach effektiv mit viel Videostudium und 2 Extraeinheiten nur mit der WU12.1 für eine gezielte Vorbereitung auf die BM genutzt.
Die Bayerische Meisterschaft in Schwabach
In dem gespielten Format um die Meisterschaft sollten dann mehrere Dinge von entscheidender Bedeutung sein:
- Wie kommt man in das erste Spiel?
Ein positives Erfolgserlebnis zu Beginn ist elementar. Der Plan – mit viel Druck und Selbstbewusstsein zum Erfolg. „Wir drücken dem Spiel den Stempel auf, wir bestimmen zu jeder Zeit das Tempo, wir haben zu jeder Zeit die Kontrolle“!
- Wie schafft man eine Fokussierung und den Spannungsaufbau-/Abbau bei 3 Spielen von 11.00 Uhr bis zum letzten Spiel um 16.30 Uhr?
Der Plan – Abschalten nach dem Spiel, Kräfte sammeln, step by step, Besprechung mit Fokus auf den nächsten Gegner!
- Wie gelingt es sich auf neue Situationen, taktische Umstellungen einzulassen und diese umzusetzen?
Der Plan – klare Ansagen, klare Spielprinzipien, taktische Flexibilität; Ausrichtung der Marschroute und Aufstellung nach den eigenen Stärken und Schwächen der Gegner!

Das erste Spiel gegen Bayreuth begann etwas zerfahren, verschiedenen Mädels merkte man die Aufregung doch an. Im Laufe des Spiels konnte man sich aber stabilisieren, und zusammen mit kleinen taktischen Umstellungen das Spiel an Ende verdient mit 4:1 gewinnen.
Es stand ein erstes Endspiel gegen TUS an, aus der Sichtweise des Trainers der größte Konkurrent. TUS hatte im ersten Spiel den MSC nach 0:2 Rückstand in einem guten WU12 Spiel am Ende 3:2 besiegen können und es entwickelte sich ein tolles Hockeyspiel. Für uns ging es hier im wesentlichen für den Erfolg um 2 Themen: Schaffen wir es im Spielaufbau das gute Pressing von TUS zu bespielen, und wie kann man die stärkste Spielerin von TUS in Griff bekommen? Entsprechend eingestellt haben die Mädels einen riesen Job gemacht und konnten die Vorgaben weitestgehend toll umsetzen. Durch die mannschaftliche Geschlossenheit, die taktische Disziplin und dem unbedingten Siegeswillen behielten wir in einem engen Spiel am Ende mit 2:1 die Oberhand.
Mit dem zweiten Sieg und 6 Punkten war ein Platz auf dem „Stockerl“ sicher!
Im letzten Spiel wartete dann mit dem MSC unser Endspielgegner aus der Feldsaison auf uns. Die Ausgangssituation war so, dass es ein echtes Endspiel werden sollte. TUS hatte zu diesem Zeitpunkt nach 3 Spielen 6 Punkte, der MSC 3 bei noch einem Spiel gegen uns– eine Niederlage konnte uns gegebenenfalls sogar auf Platz 3 zurückwerfen!
Ich versuchte den Mädels also zu sagen, dass genau das Spiele sind wofür man Sport macht – Endspiele!
In einem tollen Endspiel bei würdiger Zuschauerkulisse und toller Stimmung in der Halle entwickelte sich ein extrem spannendes, von der Taktik geprägtes Spiel.
Am Ende Stand ein 3:0 und damit der verdiente Bayerische Meistertitel!
Das Team hat sich sensationell entwickelt, das Team hat versucht ganz viel von den Trainervorgaben umzusetzen, das Team hat den nötigen Ehrgeiz zum Erreichen von solchen Erfolgen gehabt – oder anders ausgedrückt – „Das Team war ein Team“ – Gratulation!!!!

Es war zum Abschluss meiner Trainertätigkeit beim HCW nochmals schön, dass die Mädels den Weg mit mir als verantwortlichem Trainer und Barbara mitgegangen sind und wir uns alle zum Schluss belohnen konnten – Vielen Dank!!!
Mit sportlichen Grüßen
Ralf Gemmrig
